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Praktikumsbericht schreiben

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1. Was ist ein Praktikumsbericht?

In der Schule kommt kaum ein Schüler an ihm vorbei – und spätestens in der Universität holt er jeden ein: Der Praktikumsbericht. Der Praktikumsbericht ist ihm Rahmen eines Praktikums von jedem Schüler oder Studenten zu verfassen. Das Praktikum selbst dient dazu, sich einen genauen Eindruck von einem Unternehmen zu verschaffen. Während des Praktikums testet der Praktikant eine Branche oder ein Berufsfeld, das in der Zukunft eventuell zu seinem Berufsalltag werden könnte. Das Praktikum soll dem Schüler oder Studenten bei der Entscheidung, welche berufliche Richtung er später einschlagen wird, helfen.

Meist muss man einen Praktikumsbericht in der 9.Klasse schreiben. Denn in dieser Zeit finden an den meisten Schulen die Schülerpraktika statt. In dem Praktikumsbericht beschreibt der Schüler (oder Student) in mehreren Seiten seine Zeit in dem von ihm gewählten Unternehmen oder Betrieb. Der Lehrer (oder Dozent) kann dadurch nachvollziehen, welche Tätigkeiten während des Praktikums ausgeübt worden sind und was der Schüler (oder Student) während des Praktikums gelernt hat. Auch für den Praktikanten ist der Praktikumsbericht sinnvoll. Dieser Mehraufwand soll sinnvoll sein? Ja! Warum, erfahren Sie gleich.

2. Warum ist ein Praktikumsbericht wichtig?

Der Praktikumsbericht gehört zu den unbeliebten Aufgaben vieler Schüler und Studenten. Häufig fragt man sich also, wieso man so viel Zeit und Anstrengung dafür aufwenden muss. Das Schlüsselwort der Antwort lautet: Selbstreflexion. Der Praktikumsbericht soll dem Praktikanten ermöglichen, seine Erlebnisse, Erfahrungen und Tätigkeiten noch einmal zu reflektieren. Die Intention eines Praktikums ist entgegen seines Rufs nämlich kein unnötiger Zeitaufwand zu sein. Es ist in erster Linie dazu da, dem Praktikanten bei seiner künftigen Berufs- oder Studienwahl zu unterstützen und eventuell weitere Wege für diesen zu öffnen. Der Praktikumsbericht ermöglicht dem Schüler oder Studenten noch einmal über das absolvierte Praktikum nachzudenken. Er kann das Erlebte so leichter einordnen. Der Praktikant hat hier also noch einmal die Möglichkeit, Schlüsse aus dem Praktikum zu ziehen.

Im Studium zählt der Praktikumsbericht auch zu den wissenschaftlichen Arbeiten. Hier soll neben der Selbstreflexion auch der wissenschaftliche Sprachausdruck durch die Arbeit gefördert werden. Durch einen Praktikumsbericht erhalten Dozenten eine weitere Möglichkeit, die Studenten zu benoten. Auch in der Schule wird der Praktikumsbericht benotet und fließt so in die Bewertung eines Schulfachs ein.

3. Wann sollte ich den Praktikumsbericht schreiben?

Den Praktikumsbericht reicht man kurz nach Beendigung des Praktikums ein. Es ist von Vorteil, sich bereits ab Beginn des Praktikums Notizen zu machen, sodass die eigenen Eindrücke authentischer wirken. Auch die Gliederung sollte bereits während des Praktikums erstellt werden und nicht erst danach. Das Fazit dagegen sollte man erst nach dem Praktikum schreiben. Erst der Gesamteindruck des Erlebten ermöglicht ein schlüssiges und wahrheitsgemäßes Fazit. Da das Fazit für den Praktikanten den wichtigsten Aspekt darstellt, kann man sich hier ruhig bis zu zwei Wochen nach dem Praktikum Zeit lassen.

4. Wie ist der Praktikumsbericht aufgebaut?

4.1 Die Elemente eines Praktikumsberichts

Der Praktikumsbericht besteht aus folgenden Elementen: Deckblatt, Inhaltsverzeichnis, Einleitung Hauptteil und Schluss.
Für alle Kreative eine schlechte Nachricht: Die Struktur des Praktikumsberichts ist nahezu festgelegt, sodass nicht viel Spielraum für eigene Konzepte übrigbleibt. Wer sich aber gerne von Strukturen leiten lässt, für den kann die feste Vorgabe ein Vorteil sein. Denn so kann man sich an die Struktur orientieren und muss keine Zeit für eine eigene Gliederung aufwenden. Demgegenüber ist es wichtig, dass man alle Punkte, die erwartet werden, in seiner Struktur erfüllt. Im Falle von Unsicherheiten sollte man sich auf jeden Fall mit seinem Betreuer an der Hochschule, Universität oder Schule besprechen. Ein Tipp: Wer sich bereits während des Praktikums Notizen macht, kann diese später in seiner Gliederung einbauen. Denn häufig vergessen wir einzelne, aber wichtige Punkte. Notizen wirken dem effektiv entgegen.

4.2 Der Aufbau

Das Deckblatt

Das Deckblatt enthält alle Angaben zu der eigenen Person, zur Universität oder Schule (und natürlich zum Praktikum). Unter den Angaben zum Praktikum gehören der Praktikumsgeber und der Praktikumszeitraum. Der Titel eines Praktikumsberichts ist unspektakulär, er lautet: „Praktikumsbericht.“ Wer ein Praktikum während eines Praxissemesters absolviert, der kann außerdem zusätzlich einen anderen Titel wählen. Dieser muss dann aber einen Bezug zum eigenen Studium herstellen.

Das Inhaltsverzeichnis

Im Inhaltsverzeichnis listet man die einzelnen Kapitel mit den entsprechenden Seitenzahlen auf. Nach wissenschaftlichen Kriterien zählt man erst ab der Einleitung. Das Inhaltsverzeichnis und auch das Deckblatt zählen also nicht mit.

Die Einleitung

Sehr schön wirkt es, wenn man die Einleitung damit beginnt, warum man gerade dieses Praktikum gewählt hat und was der Auslöser für diese Wahl war. Hier kann man auch schildern, welche Art von Praktikum man absolviert hat und wie man auf die Praktikumsstelle aufmerksam wurde.

Der Hauptteil

Ein Unternehmensportrait stellt den Beginn des Praktikumsberichts dar. Man stellt hier den Praktikumsgeber vor, dazu gehören folgende Punkte: Historie des Unternehmens, Unternehmensentwicklung und Anzahl der Mitarbeiter. Außerdem sollte man das Leistungsspektrum des Unternehmens sowie seine Philosophie erläutern.

Für die Informationen sollte man einfach vor Ort nachfragen. Falls der Chef oder die Mitarbeiter während der Arbeitszeit keine Zeit für die Beantwortung der Fragen haben, kann man sich in den meisten Fällen im Internet auf der Website der Firma informieren. Nahezu alle Firmen listen auf ihren Websites eine Unternehmenshistorie und die anderen oben genannten wichtigen Informationen für den Hauptteil des Praktikumsberichts auf.

Dem Unternehmensportrait folgt die Beschreibung des Praktikumsplatzes. Man beschreibt hier, welche Aufgaben einem zugeteilt worden sind und worin die eigenen Aufgaben bestanden.

Als letzter Teil folgt die detaillierte Wiedergabe eines klassischen Arbeitstages während des Praktikums. Für die Anschaulich- und Leserlichkeit ist es von Vorteil, wenn man Beispiele anführt, die das Praktikum illustrieren. So kann man beispielsweise Skizzen, Diagramme oder auch Bildmaterial nutzen, um dem Bericht seine Steifheit zu nehmen. Vor allem Bilder wirken anschaulich. Studenten sollten hier aber aufpassen: Wer einen Praktikumsbericht zu einem Praxissemester schreiben muss, der sollte beim Einsetzen von Bildmaterial vorsichtig sein und die Angaben der Universität beachten. Manche Universitäten wünschen kein Bildmaterial im Fließtext. Wenn dies der Fall ist, muss man dennoch nicht auf Bilder zur Verschönerung des Berichts verzichten. Man kann hier das Bildmaterial in den Anhang setzen.

Der Schluss

Wie in vielen Schulaufsätzen gehört zum Schluss ein Fazit. Hier darf man ruhig ehrlich sein. Hat das Praktikum den eigenen Erwartungen entsprochen? Ein Traum oder doch eine einzige Katastrophe? Können Sie sich vorstellen, in diesem Unternehmen zu arbeiten oder haben die Mitarbeiter und das System Ihnen so zugesetzt, dass Sie nachts weinend im Bett lagen? Natürlich muss alles sachlich und mit nachvollziehbaren Argumenten niedergeschrieben werden.

Des Weiteren ist es wichtig, zu erklären, ob und wenn ja, inwiefern das Praktikum für die eigene Berufswahl geholfen hat. Auch für den weiteren Studienverlauf können Praktika einflussreich sein. Falls das bei Ihnen der Fall sein sollte, so sollten Sie auch das in den Schluss einbringen. Hat das Praktikum Ihre Einstellung gegenüber dem aktuellen Studium komplett umgewälzt, und ergeben sich daraus für Sie Konsequenzen? Wollen Sie die Fachrichtung wechseln oder sogar das Studium komplett abbrechen und arbeiten?

Es ist vor allem wichtig, seine Glaubwürdigkeit nicht zu verlieren. Lehrer und Dozenten sind sich durchaus bewusst, dass einige Schüler oder Studenten nur das schreiben, was der Dozent oder Lehrer hören möchte. Das ist aber nicht Sinn der Sache. Vielmehr punktet man dadurch, dass man dem Dozenten oder Lehrer in seinem Fazit zeigt, dass man über Selbstreflexion verfügt. Dass bei dem einen oder anderen Bericht auch ein negatives Fazit herauskommt, ist menschlich. Der Dozent/Lehrer möchte eigentlich nur sehen, ob man das Erlebte benennen kann und sich der Konsequenzen für einen selbst bewusst ist.

Das Literaturverzeichnis

Im Literaturverzeichnis listet man seine Quellen auf. Wer sich durch Bücher oder Internet über das Unternehmen informiert hat, benennt hier die Literatur beziehungsweise Internetquelle.

Der Anhang

Das Praktikumszeugnis und die Praktikumsbescheinigung legt man in dem Anhang. Im Anhang finden sich außerdem Bilder, Kopien oder Skizzen. Sind Arbeitsproben vorhanden? Auch diese kommen in den Anhang. Zu allerletzt braucht es eine Erklärung, dass der Praktikumsbericht eigenständig und ohne Hilfe verfasst wurde.

4.3 Formalia: Wichtige Vorgaben

Hier noch einige nützliche Angaben, die die Formalia eines Praktikumsberichts betreffen :

Zwischenüberschriften: Ohne Zwischenüberschriften verliert ein Text schnell seine Struktur. Als Orientierungshilfe sind Zwischenüberschriften unerlässlich.

Die Schriftgröße: Als Schriftgröße haben sich 11 oder 12 bewährt. Zwischenüberschriften müssen sich von dem Fließtext abgrenzen, was man schnell durch eine größere Schriftgröße (13 oder 14) und einer Fettmarkierung kennzeichnet.

Die Schriftart: Hier hat man etwas mehr Spielraum. Wer auf Nummer sicher gehen will, der ist mit Georgia, Times New Roman oder Calibri auf der sicheren Seite.

Der Abstand: Die Seitenränder haben generell einen Abstand von drei bis vier Zentimetern. Der Zeilenabstand beträgt 1,5.

Die Zeitform: Der Praktikumsbericht gehört zu den wissenschaftlichen Arbeiten. Diese werden in der Gegenwartsform, also im Präsens verfasst. Wer noch Schüler ist, der kann zwischen Präsens und Präteritum entscheiden. In Schulen ist sogar üblich, dass die Berichte in der Vergangenheitsform verfasst werden.

Nummerierung: Eine Nummerierung im Inhaltsverzeichnis erleichtert dem Leser, bestimmte Stellen (wieder) zu finden.

5. In welcher Form ist der Praktikumsbericht abzugeben?

Generell muss ein Praktikumsbericht dem Prüfer in zweifacher Form übergeben werden, nämlich einmal in gebundener Form und nochmals in digitaler Form.

6. Zum Schluss ein paar Tipps für einen gelungenen Praktikumsbericht

1. Die Notizen: Während des Praktikums sollte man immer ein Notizheft dabeihaben. Notizen sollte man vor Beginn des Schreibprozesses sortieren, damit die Übersicht nicht verloren geht.
2. Die richtige Planung: Ob Bachelorarbeit, Dissertation oder Praktikumsbericht: Die richtige Zeiteinteilung hilft, unnötigen Stress zu vermeiden. Am besten erstellt man für jedes Kapitel einen eigenen Schreibplan. Vor der Abgabe sollte man ebenfalls ein Feedback von Dritten einplanen.
3. Die Formalia beachten: Die Formalia müssen unbedingt eingehalten werden, denn diese sind der erste Eindruck für den Prüfer. Auch wenn der Inhalt des Praktikumsberichts einwandfrei sein sollte, bei der falschen Formatierung gibt es immer Punktabzug. Achten Sie also auf die Formatierungsangaben Ihres Prüfers und beachten Sie die Zeilenabstände, richtigen Absätze und die richtige Quellenangabe.
4. Erst der Text, dann das Deckblatt: Das Deckblatt sollte man erst am Ende des Schreibprozesses erstellen.
5. Man kann niemals sein eigener Korrektor sein: Man selbst übersieht leicht seine eigenen Rechtschreib- oder Grammatikfehler. Ein einwandfreies Deutsch ist Grundvoraussetzung für die gute Leserlichkeit. Geben Sie Ihren fertigen Bericht also Bekannten oder Verwandten und lassen Sie ihn von ihnen Korrekturlesen.

Michael Weidner hat Germanistik studiert und veröffentlicht auf Formulieren.de nützliche Artikel und Ratgeber rund um das Thema Bildung, Karriere und deutsche Texterstellung. Seine Leidenschaft ist das Schreiben und dieses Wissen gibt er gerne weiter.

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